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15. Oktober 2007 (Sonstige Unternehmen)

HWG verkauft über 500 Wohnungen

Paukenschlag in Hattingen: Unmittelbar vor den Sommerferien gab die HWG (Hattinger Wohnstätten Genossenschaft) bekannt, dass sie sich von allen Wohnungen außerhalb des Hattinger Stadtgebiets trennen will.

272 Wohnungen in Witten, 192 in Sprockhövel, 64 in Velbert, 18 in Bochum und 7 in Hagen - insgesamt 553 Wohnungen stehen auf der aktuellen Verkaufsliste der HWG. Die will sich nach dem Führungswechsel offenbar nicht nur auf alte Genossenschaftsgedanken und ihr Kerngeschäft zurückbesinnen, sondern auch auf ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet.

Als Verkaufserlös rechnet die HWG mit einem zweistelligen Millionenbetrag, der für die dringend erforderliche Instandhaltung der 4200 Hattinger Wohnungen des Unternehmens verwendet werden soll. Die sind zu 60 Prozent älter als 60 Jahre. Allein die jüngst in Angriff genommene Modernisierung der Südstadt wird 70 bis 80 Mio. Euro kosten.

Der oder die Käufer stehen bisher nicht fest. Natürlich ist ein En-Bloc-Verkauf an ein einziges anderes Wohnungsunternehmen aus HWG-Sicht die einfachste Lösung. Um einen Kauf von über 500 Wohnungen stemmen zu können, braucht ein Unternehmen schon eine gewisse Größe. Viele Mieter treibt daher die Angst vor Heuschrecken um. Doch dem tritt David Wilde, Assistent des HWG-Vorstands, entgegen: "Eines steht fest: An eine ‘Heuschrecke’ verkaufen wir nicht, weder aus dem Aus- noch dem Inland." Die HWG führe, so Wilde, auch Gespräche mit kleineren Unternehmen vor Ort, auch anderen Genossenschaften.

Außerdem will sie in den Kaufverträgen Bestimmungen zum Schutz der Mieter vereinbaren, wie das mittlerweile fast schon üblich ist. Bisher sind die Zusagen aber wenig konkret (siehe "HWG schützt Mieter?")

Verkäufe auch Im Westenfeld
Doch auch auf Hattinger Stadtgebiet plant die HWG Verkäufe, und zwar im Ortsteil Baak. In der Straße "Im Westenfeld" sollen 40 Häuser mit 125 Wohnungen verkauft werden, aber nicht en bloc. "Ein Investor würde diese nicht sanierten Häuser nur abreißen und neu bauen", erklärte HWG-Chefin Erika Müller-Finkenstein. "Das wäre mit dem Schutz der Mieter dort nicht vereinbar."

Genau solche Pläne - abreißen und neu bauen - hatte ihr Vorgänger Burkhard Sibbe vor einigen Jahren, was im Viertel zu beträchtlicher Unruhe und inzwischen zu einer hohen Leerstandsquote führte. Müller-Finkenstein aber will die Häuser privatisieren, vorzugsweise an die Mieter, von denen etliche Interesse bekundet hätten. Für den 7. November hat die HWG die Baaker Mieter zu einem Informationsabend eingeladen.


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