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8. März 2008 (Bundespolitik)

Wohngelderhöhung: Im Schnitt 2/3 mehr

Nach langem Tauziehen hat sich die Bundesregierung auf eine Erhöhung des Wohngeldes verständigt. Nach sieben Jahren ohne Anpassung fällt diese sogar üppig aus. Ab 2009 will die Bundesregierung 520 Millionen Euro mehr ausgeben als bisher.

Im letzten Jahr mehrfach vertagt, von Bauminister Tiefensee im Januar angekündigt, von Finanzminister Steinbrück zurückgepfiffen kommt die erste Wohngelderhöhung seit 2001 jetzt doch. Um durchschnittlich zwei Drittel soll es ab Januar 2009 steigen, 850.000 Haushalte von der Erhöhung profitieren.

"Die Reform des Wohngelds ist überfällig. Die Bürgerinnen und Bürger haben seit 2001 Mietsteigerungen von rund 10 Prozent und Heizkostensteigerungen von fast 50 Prozent zu verkraften", sagte Tiefensee am 22. Februar in Berlin, wo er sein Konzept vorstellte.

"Ich will erstens die Heizkosten abhängig von der Wohnfläche pauschal in die Mietkosten einrechnen lassen", erläuterte Tiefensee die drei Kernpunkte des Konzepts. "Zweitens werden die Miethöchstbeträge um 10 Prozent angehoben, und drittens werden die Tabellenwerte, aus denen sich die Höhe des Wohngelds ergibt, um 10 Prozent erhöht". Dadurch soll zum Beispiel eine Familie mit zwei Kindern rund 80 Euro mehr im Monat erhalten.

Da die Bundesländer das Wohngeld zur Hälfte mit finanzieren, müssen sie den Plänen zustimmen, haben sich aber laut Tiefensee mehrheitlich positiv geäußert. Das Konzept soll aber noch mit dem Kinderzuschlag der Familienministerin verzahnt werden. Und auch mit dem Arbeitsministerium besteht noch Abstimmungsbedarf. Tiefensee rechnet aber mit einer Verabschiedung vor der Sommerpause.

2006 gaben Bund und Länder je zur Hälfte 956 Mio. Euro für Wohngeld aus. 690.000 Haushalte erhielten im Schnitt 90 Euro pro Monat. In den östlichen Bundesländern erhalten 2,9 % aller Haushalte Wohngeld, im Westen sind es 1,5 %.


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