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12. Juli 2011 (Vonovia)

Neuer Clou: Deutsche Annington will über neue Hausmeister die Mieter beruhigen

Hausmeister sind super. Wenn sie zeitnah Glühbirnen auswechseln, sich um Reparaturen kümmern und erreichbar sind. Eigentlich ist so etwas eine Selbstverständlichkeit, wenn man einen guten Vermieter hat.

Auch Mieter bei der Deutschen Annington, mit deutschlandweit gut 220.00 Wohnungen eines der größten Immobilien-Unternehmen, würden sich über diesen Service freuen. Doch nach jahrelangen Erfahrungen mit teuren Telefonwarteschleifen und monatelang verschleppte Instandsetzungen, erscheint ihnen die Ankündigung der Deutschen Annington wohl eher wie ein übler Scherz: Ab Mai will der Wohnungsriese an ausgewählten Orten als Pilotprojekt wieder eigene Hausmeister einführen – in Katernberg und Nordviertel sollen jeweils zwei Hausmeister ihre ersten Sprechstunden anbieten.

Vier Hausmeister für tausende Mieter, das reicht hinten und vorne nicht. Doch es kommt noch besser: Wann und wo die Sprechstunden stattfinden, weiß derzeit keiner.

Im Auge behalten
"Die Deutsche Annington ist bekannt dafür, dass sie stets ihre Profite erhöhen will und darum notwendige Ausgaben – also Hausmeister wie notwendige Reparaturen - verzögert", sagt Karin Schnittker vom Vorstand der Mietergemeinschaft Essen. Darum will die Mietergemeinschaft gemeinsam mit dem Mieternetzwerk Essen-Nord das Hausmeister-Projekt im Auge behalten.

Erst vor wenigen Jahren hatte das Wohnungsunternehmen, das in Essen über 10.000 Wohnungen bewirtschaftet, bundesweit Niederlassungen geschlossen, davon sechs Anlaufstellen mit insgesamt 60 Mitarbeitern allein in Essen. Für ihre Mieter ist die Deutsche Annington seitdem nur noch über eine kostenpflichtige Hotline zu erreichen, pro Minute für 3,9 Cent. 185 Mitarbeiter sollen die Anrufe aus ganz Deutschland entgegennehmen, ein mobiler Außendienst – ausgestattet mit 200 Pkw – wurde eingerichtet, um Beschwerden abzuarbeiten.

Doch statt eines tollen Kundenservice häufen sich die Probleme. Das Mieternetzwerk Essen-Nord schrieb damals kurzerhand einen "Offenen Brief" an die Deutsche Annington und forderte unter anderem: Sofortige und flächendeckende Einrichtung regelmäßig geöffneter Mieterbüros sowie kostenlose Anrufe für die Mieter beim Kundencenter. Davon sind die Mieter nicht abgerückt, weiß Karin Schnittker: "Jetzt nur die vier Hausmeister in Essen einzusetzen, löst die Probleme jedenfalls nicht. Wir werden jedenfalls genau hinsehen, ob sich etwas für die Mieter tut."


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