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22. September 2011 (Sonstige Unternehmen)

Lünen: Hirtenweg

Die Siedlung am Hirtenweg im Lünener Stadtteil Gahmen gehörte ursprünglich der Lünener Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH (LSWG). Diese wurde von der Stadt Lünen an die heutige EVONIK Immobilien verkauft. Im Jahr 2004 wurden die 164 Wohnungen am Hirtenweg an die Dorstener Unternehmensberatung Janssen & Helbing verkauft, zu deren Besitz auch die im Jahre 2004 von der DOGEWO21 erworbenen etwa 800 Wohnungen in Dortmund gehörten.

Drei Jahre später war Janssen & Helbing pleite, und die Wohnungsverwaltung wurde durch den Insolvenzverwalter übernommen. Dies bedeutete auch das Aus für die angekündigten Sanierungs- und Investitionsankündigungen am Hirtenweg.

Mit dem im März 2011 angesetzten Zwangsversteigerungstermin kam wieder Bewegung in die Eigentumsverhältnisse der Siedlung. 6,3 Millionen Euro setzte das erstellte Wertgutachten als Verkehrswert für die Siedlung am
Hirtenweg fest. Beim ersten Termin wurde das notwendige Mindestgebot von der Hälfte des Verkehrswertes jedoch nicht erreicht. Der Bauverein zu Lünen bot 2,3 Millionen Euro und hoffte auf eine Chance am zweiten Versteigerungstermin Anfang Juli. Dieser kam nicht mehr zu Stande, da sich die Gläubigerin (Delta Lloyd Versicherungen) bereits Ende Mai mit der Residential/ Grand City auf einen Verkauf einigte.

Die Zielrichtung der neuen Eigentümerin für die Siedlungen in Dortmund und Lünen ist dabei nicht bekannt. Erfahrungen existieren bisher kaum in Nordrhein-Westfalen. Die Bemühungen des Mietervereins Dortmund um ein Gespräch mit dem neuen Eigentümer blieben ohne Erfolg und die Einladung zum Zeitpunkt Ende Juli unbeantwortet. Dabei sollte schnell gehandelt werden, denn dringende Instandhaltungs- oder Sanierungsbedarfe gibt es nicht nur am Hirtenweg oder in Dortmund-Aplerbeck, sondern auch in weiteren Residential-Beständen anderer Städte, wie Erkrath und Solingen. Die Instandhaltungsmängel in Solingen Hasseldelle, waren dabei Gegenstand eines Beitrags der ARD-Sendung Monitor zur GAGFAH aus dem Februar dieses Jahres, kurz bevor der Verkauf an Residential/Grand City erfolgte.

Trübe Aussichten
Viel Geld müsste die neue Eigentümerin Residential/Grand City mitbringen und einsetzen, um die Zukunft der Mietwohnungen sichern zu können. Dabei wäre jede Siedlung für sich eine Herausforderung, der bereits die vorherigen Eigentümer nicht gewachsen waren. Die Folgen sind bekannt: Die Wohnungen wurden verkauft, Investoren wie Janssen & Helbing gingen in die Insolvenz. Nach den negativen Erfahrungen mit Finanzinvestoren auf den Wohnungsmarkt in den vergangen Jahren, sind dies keine guten Aussichten für die Mieter in den betroffenen Wohnungen und die betroffenen Kommunen.


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