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26. März 2014 (Sonstige Unternehmen)

Neuer Eigentümer für Pleite-Häuser am Gropiusweg: Vom Regen in die Traufe

Vor zwei Jahren brachte die Pleite der „Tower 1 Immobilien vierte GmbH“, besser bekannt als „Tower Group“, Unruhe in das Architekten-Viertel am Laerholz-Wäldchen. Dutzende Mieter sahen sich mit horrenden Geldforderungen des Insolvenzverwalters konfrontiert. Gezahlt haben sie natürlich nicht, da die vermeintlichen „Mietrückstände“ aus Mietminderungen wegen Wohnungsmängeln und aus umstrittenen Nebenkosten-Abrechnungen aus Tower-Group-Zeiten stammten. Jetzt gibt es eine neue Eigentümerin, aber besser geworden ist gar nichts.

Glaubt man dem Internet-Auftritt der Barmer Wohnungsbau AG, dann hat sie Großes vor mit den Betonklötzen in Steinkuhl. „Wir machen NRW noch lebenswerter“, verspricht das Wuppertaler Unternehmen, das übrigens nichts zu tun hat mit der gleichnamigen Krankenkasse, auf seiner Homepage. Und eines der Projekte, das dazu beitragen soll, sind die „Gropiusterassen“ in Bochum. Was genau sie tun will, um die Problemimmobilie aufzuwerten, verrät die Barmer zwar nicht, singt aber schon einmal ein Loblied auf den Standort Bochum – und trägt einstweilen dazu bei, die Mieter erneut in Angst und Schrecken zu versetzen.

Wir erinnern uns: Seit Jahren leiden die Mieter unter zahlreichen Wohnungsmängeln, etliche mindern die Miete, und das schon lange. Dazu kommt, dass sich ständig wechselnde Hausverwaltungen vergeblich darin versuchen, so etwas wie eine korrekte Betriebskostenabrechnung zu erstellen. Rechtsberater Rainer Papenheim vom Mieterverein: „Das hat nie funktioniert. Weder wurden die angeforderten Belege geschickt, noch die offenkundigen Fehler korrigiert oder auch nur Fragen beantwortet.“ Für die Mieter hatte das immerhin den Vorteil, dass sie die meist happigen Nachforderungen nicht zu bezahlen brauchten. Denn solange eine Abrechnung strittig ist, besteht keine Zahlungspflicht.

Auch die erste Abrechnung der neuen Eigentümerin Barmer Wohnbau – die für 2012 – schockt die Mieter. Die Kosten liegen erheblich über denen der Vorjahre, und auch ein geänderter Verteilerschlüssel scheint die Preise hochzutreiben. Rund 2.500 Euro soll zum Beispiel ein Mieterpaar aus dem Gropiusweg 20 nachzahlen. Rainer Papenheim hat erneut Belege angefordert. Die ersten sind jetzt gekommen – für 2011.


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