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10. September 2019 (Aus den Städten)

Bochum: ISEK Innenstadt liegt vor

Die Stadtverwaltung hat ihren Plan für das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Innenstadt (ISEK) vorgelegt. Knapp ein Jahr Entwicklungsarbeit in der Verwaltung, aber auch in Workshops mit Schlüsselakteuren und Bürgerbeteiligung unter dem Titel „Bo wird bäm“ mündeten in einem 240 Seiten starken Abschlussbericht, der nun in den Gremien der Stadt beraten werden wird. Pikant dabei: Die Fördermittel aus dem Topf für Stadtumbau müssen bis zum 30. September beantragt werden. Der Rat der Stadt kann aber erst am 7. November darüber beschließen, da vorher alle Ausschüsse und Beiräte gehört werden müssen. Das erschwert natürlich eine demokratische Willensbildung; Änderungsanträge können kaum vernünftig gestellt und abgestimmt werden.

Ohne Landesförderung wird das Mammutprojekt allerdings unmöglich auskommen: 57 Mio. € sollen die zahllosen Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt kosten. Dazu kommen weitere 90 Mio. für das „Haus des Wissens“ mit Markthalle, das im Telekomblock gegenüber dem Rathaus entstehen soll.

Zu den wichtigsten Maßnahmen der nächsten Jahre gehören außerdem
- die Neugestaltung des Husemannplatzes
- der Rahmenplan „Neuer Ring“
- die Neugestaltung des Südrings (als 1. Maßnahme aus dem Konzept Neuer Ring)
- das Freiraumkonzept „Begrünte und Bespielbare Innenstadt“ und dessen Umsetzung
- die KoWerkHalle – Quartierswerkstatt in der KoFabrik in der Stühmeyerstraße
- das Qualifizierungsverfahren „Entwicklung am Appolonia-Pfaus-Park“

Auf Letzteres hat vor allem das Netzwerk „Stadt für Alle“ mit Spannung gewartet. Denn um das Areal rund um den Park mit Musikschule, Gesundheitsamt und BVZ, die allesamt zum Abriss vorgesehen sind, hat sich das Netzwerk in den letzten zwei Jahren besonders intensiv gekümmert. Bei Spaziergängen und Stadtteilversammlungen war zusammen mit zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein Forderungskatalog entwickelt und Unterschriften gesammelt worden.

Eine Hürde genommen

Jetzt gibt es einen ersten Erfolg: „Als Teil des Qualifizierungsverfahrens wird eine Machbarkeitsstudie für ein gemeinwohlorientiertes Nutzungskonzept für das Areal am Appolonia-Pfaus-Park vorgeschaltet beauftragt“, steht in der Maßnahmenübersicht. Und weiter: „Im Rahmen der Studie soll untersucht werden, ob die Stadt Bochum das Areal eigenständig entwickeln kann und/oder ob mittels des Erbbaurechts eine Vergabe an gemeinwohlorientierte Bauträger erfolgen kann. Die Bürgerschaft wird in den Erarbeitungsprozess über Planungswerkstätten eingebunden werden.“

„Damit haben wir noch lange nicht gewonnen, aber eine erste Hürde genommen“, kommentiert Rebecca Siersch vom Netzwerk Stadt für Alle.


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