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10. November 2005 (Weitere Initiativen und Bündnisse)

Globalisierung und Privatisierung des Wohnens

Veranstaltungsankündigung - Am 20. November ist dem Thema „Globalisierung und Privatisierung des Wohnens“ die letzte Veranstaltung der von der Bochumer Agenda 21 mitfinanzierten Reihe „Internationaler Habitat – Diskurs“ in diesem Jahr gewidmet. Das Habitat-Netz und Mieterforum Ruhr e.V. wollen diesmal internationale ReferentInnen aus den USA, Russland, Österreich, Frankreich sowie Großbritannien zu Wort kommen lassen. Die Podiumsdiskussion im Bahnhof Langendreer findet im Zusammenhang mit einer Konferenz zum gleichem Thema statt, die einen Tag später folgt.

In den letzten 2-3 Jahren wurde fast eine halbe Million ehemaliger Werks- und Sozialwohnungen in Deutschland an lokale und internationale Immobiliengesellschaften veräußert. Die neuen Eigentümer optimieren deren Verwertung und setzen vor allem auf die massenhafte Aufteilung in Einzeleigentum. Mieterrechte, Arbeitsplätze, die Struktur der betroffenen Stadtteile geraten unter Druck. Mit großen Schritten wird der traditionell große Anteil von Mietwohnungen am deutschen Wohnungsbestand abgeschmolzen.

Die Großverkäufe der letzten Jahre (u.a. Gagfah und Viterra) waren allem Anschein nach nur der Auftakt zu einer noch größeren Verkaufs- und Privatisierungswelle, bei der zunehmend internationale Private Equity Fonds (Terra Firma/Annington, Fortress, Cerberus etc.) eine dominierende Rolle spielen.
Mieterorganisationen und Gewerkschaften haben über lokale Abwehr- und Rückzugskämpfe hinaus noch kaum eine Antwort auf diese globale Herausforderung gefunden.

Ein näherer Blick auf die internationalen Immobilienmärkte und die Veränderungsprozesses in den globalen Stadtregionen offenbart bei allen nationalen Unterschieden eine erstaunliche Parallelität der neoliberalen Angriffe auf die wohnungswirtschaftlichen und städtebaulichen Hinterlassenschaften der Sozialstaaten, der Staatswirtschaften und selbst der informellen Stadtproduktion in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Informationen zur Veranstaltung:

Sonntag, 20. November 2005, 15.00 Uhr – ca. 18.00 Uhr
im Kulturzentrum Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg in Bochum
Globaler Neo-Liberalismus und Wohnungsfrage - aus internationaler Sicht

Berichte und Diskussion zu aktuellen wohnungspolitischen Kämpfen von und
mit:
· Franz-Georg Rips, Direktor Deutscher Mieterbund
· Michael Kane, Boston, US Mieterbund „National Alliance HUD Tenants“ (NAHT)
· Nadja Horvath, Wien, Mietervereinigung Österreichs
· Richard Lee, Brian Potter, Derrick Chung, London Tenants Federation
· German Lomtev, Moskau, Russischer Wohnungs-Bund
· Elodie Vittu, Stadtplanerin Paris/Berlin


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