Heimaterde im Ausverkauf

Thyssen-Krupp-Nachfolger Immeo privatisiert in Essen und Mülheim - "48.000 Werkswohnungen sind in Gefahr", warnte MieterForum Ruhr als 2004 die Immobilien-Tochter von Thyssen-Krupp ohne Schutzbestimmungen an die Bank Morgan Stanley und Sparkassen ging. Das waren keine leeren Prophezeiungen. In Essen und Mülheim betreibt die IMMEO – so heißt jetzt der ehemalige Thyssen-Krupp-Bestand - "Privatisierungen mit der Brechstange".

Jeweils ca. 300 besorgte Immeo-Mieter/innen aus Essen-Frohnhausen und -Holsterhausen erschienen im Dezember und im Februar zu Mieterversammlungen. Zuvor hatte Immeo in den Krupp-Siedlungen Wohnungen zum Verkauf angeboten; zu "überhöhten Preisen", wie auch der SPD-Ortsverein Holsterhausen findet.
Betroffen sind u.a. "Schmuckstücke" wie der Luisenhof. Die Mieter klagten auch über die mangelnde Instandsetzung. Die Immeo-Vertreter wollten keinerlei verbindliche
Zusagen für zusätzlichen Mieterschutz machen. 10 Mieter/innen haben sich gemeldet, um als Vertreter mit Immeo zu verhandeln.

Noch heißer her geht es in der denkmalgeschützten Mülheimer Siedlung "Heimaterde". Auch dort bekamen 160 Mieter im Dezember Kaufangebote der Immeo. Betroffen sind vor allem 1- und 2-Familien-Arbeiterhäuser. Es drohen Eigenbedarfskündigungen.
Ein geltender Bebauungsplan mit Denkmalschutzsatzung kann nur bestimmte Umbauten verhindern, nicht den Verkauf regulieren.
"Immeo versucht mit der Brechstange zu privatisieren", sagte Dietmar Berg von der "Bürgerinitiative Historische Gartenstadt Heimaterde".
Auch politisch schlugen die Wellen hoch. Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld vermittelte ein Gespräch. Immeo versprach, sich an gesetzliche Vorschriften zu halten und "fair" zu bleiben.Zugeständnisse sind das nicht.

Die Mietergemeinschaft Essen steht den betroffenen Mieter/innen mit Rat und Tat zur Seite.

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