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29. April 2008 (LEG Aktionsbündnis)

Mieter fordern Garantien für Modernisierung und Sozialprojekte der LEG

Aktionsbündnis dokumentiert soziale und städtebauliche LEG-Projekte - Das Aktionsbündnis "Zukunft der LEG" will weiterhin den Verkauf der LEG-Wohnungen verhindern. In der Endphase des Bieterverfahrens will das Bündnis die Öffentlichkeit noch einmal über die Leistungen der LEG informieren. Durch den Verkauf sehen wir die zur Zeit laufenden enormen
Modernisierungsanstrengungen und die zahlreichen Sozialprojekte gefährdet.

Modernisierung

Das 1999 begonnene Modernisierungs- und Instandhaltungsprogramm, mit dem die eigenen 55.000 LEG-Wohnungen (die übrigen der insgesamt noch 93.000 LEG-Wohnungen, die zum Verkauf stehen, befinden sich in Beteiligungsunternehmen) bis 2012 auf einen zeitgemäßen Standard gebracht werden, umfasst 750 Mio. Euro. In den beiden vergangenen Jahren wurden jeweils über 80 Mio. Euro in die Bestandsmodernisierung investiert. Hauptbestandteil: Heizkosten- und CO2-Reduzierung durch Wärmedämmung, Heizungs- und Fenstererneuerung. Dabei weist die LEG bei jeder Maßnahme auch den jeweiligen Einspareffekt aus. Bezogen auf den Quadratmeter Wohnfläche ergibt sich insgesamt eine jährliche Investition von durchschnittlich 23,50 Euro.

Zum Vergleich: Die Landesregierung will einen Erwerber der LEG vertraglich verpflichten, mindestens 12,50 Euro pro Jahr und Quadratmeter zu investieren.

Helmut Lierhaus, Sprecher Aktionsbündnis "Zukunft der LEG": "Die LEG kann die Bestandsmodernisierung auch aus eigener Kraft schaffen. Das Verkaufsargument, die LEG brauche dafür Kapital von außen, ist nur
vorgeschoben. Das Investitionsvolumen von 12,50 Euro ist von der Landesregierung viel zu gering bemessen. Wir brauchen Garantien, dass das Modernisierungsprogramm der LEG unvermindert weitergeführt und bis 2012 abgeschlossen wird."

Laufende Modernisierungsmaßnahmen der LEG (ausgewählte Schwerpunkte)
- Fordsiedlung der LEG in Köln-Niehl, 300 Wohnungen, Investition: 27,6 Mio Euro

- "Himmelshäuser" Ratingen-West, 717 Wohnungen, Investition: 25 Mio Euro (Gesamtinvestition der LEG in Ratingen-West bis 2012: 70 Mio Euro)

- Essen Bergmannsfeld, 818 Wohnungen, Investition: 25 Mio Euro

- Dorsten-Wulfen Barkenberg, Folgevertrag Stadtumbau West, Investition der LEG: 10,1 Mio Euro

- Dortmund-Wickede, 1400 Wohnungen, Investition 42 Mio. Euro

Sozialprojekte
Das Aktionsbündnis fordert auch Garantien für die Weiterführung der Sozialprojekte. Im Anhang befindet sich eine Dokumentation sozialer und städtebaulicher Projekte der LEG und ihrer Tochterunternehmen. Diese
Vielfalt und die Vernetzung mit kommunalen und freien Trägern kann kein anderes Wohnungsunternehmen aufweisen. Die Gagfah-Gruppe (Fortress), die lange als aussichtsreichste Bieterin für die LEG galt, hat sich aus vielen siedlungs- bezogenen Kooperationen, z.B. Scharnhorst-Ost in Dortmund, zurückgezogen.

Helmut Lierhaus: "Ohne die Beteiligung der großen Wohnungsunternehmen an der Stabilisierung und Weiterentwicklung von Stadtteilen, den vom Land vorgeschriebenen kommunalen Handlungskonzepten Wohnen und den Programmen "Stadtumbau West" oder "Soziale Stadt NRW" droht ganzen Stadtteilen der soziale Absturz. Das Land nimmt sich selbst und den Kommunen mit dem Verkauf der LEG den wichtigsten Ansprechpartner."

Aktuelle soziale und städtebauliche Projekte der LEG und ihrer Tochterunternehmen

Bielefeld
- Wellensiek: Altengerechte und barrierefreie Siedlungsergänzung in der mit 500 Wohnungen größten Siedlung der LEG Tochter Ravensberger Heimstätten. Für das "Wohnprojekt Bielefeld" wurde in der Nachbarschaft in Kooperation mit dem Verein Wahlfamilie Bielefeld e.V. ein Haus mit 15 Wohnungen im Mix aus öffentlich geförderten und frei finanzierten Wohnungen errichtet.

Bonn
- Neu-Vilich: Neubau von 105 altengerechten, öffentlich geförderten Wohnungen mit Gemeinschaftshalle. Partnerin für die sozialen Wahl-Dienste ist die AWO.

Dortmund
- Scharnhorst-Ost: Kooperationsvereinbarung mit anderen Wohnungsunternehmen zur energetischen und gestalterischen Aufwertung der Großsiedlung im Landesprogramm Soziale Stadt NRW. Einrichtung und Mitfinanzierung eines wohnungswirtschaftlichen Quartiersmanagements. Handlungsfelder u.a.: "Familie und Kinder", "Wohnen Generation 50plus", Netzwerke für die Bewohner".

- Hörde: Umfassende städtebauliche Aufwertung und Umgestaltung der Großsiedlung Clarenberg (früher Veba Wohnstätten) in Verbindung mit dem Programm Soziale Stadt NRW. Bundesweites Vorzeigeprojekt.
Zahlreiche meist berufsfördernde Projekte: Jugendberufshilfebetrieb "Come On", Projekt "StartClar" im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Trainingsjahres, Hausservice (Concierge). Einrichtung eines Nachbarschaftsbüros.

- Nordstadt: Mitten im LEG-Wohnviertel liegt die Grundschule "Kleine Kielstraße", die als beste Schule Deutschlands 2006 ausgezeichnet wurde. In Kooperation mit dem Stadtteilverein, der Stadt Dortmund und der LEG wurde in der Schule ein täglich geöffnetes Elterncafé installiert. Die Schulkinder können in den Pausen den Spielplatz der LEG nutzen.

- Dortmund-Wickede: Modernisierung von 1400 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen von 42 Mio. Euro

Dorsten
- Wulfen-Barkenberg: Folgevertrag mit Stadt Dorsten für Stadtumbau. Abbruch von Häusern und Rückbau von Geschossen, Umbau des Gemeinschaftshauses Wulfen für die AWO, Verbesserungen von Wegeverbindungen, Modernisierung von Wohn- und Ge-schäftshäusern, Unterstützung des Stadtteilbüros als zentrale Anlaufstelle für alle Ein-wohner im Stadtumbaugebiet, Stadtteilzeitung. Kommende LEG-Investitionen: 10,1 Mio. ¤

Essen
- Oststadt: Mitarbeit im Arbeitskreis Wohnumfeldverbesserung Bergmannsfeld und dessen Mitfinanzierung. Modernisierung: LEG investiert bis 2010 ca. 25 Mio. ¤ (aus Verkaufserlösen) wieder in den Bestand.
Im Auftrag der Wohnungsunternehmen Allbau, GAGFAH und LEG hat die LEG-Tochter in Zusammenarbeit mit dem Büro für Freiraumplanung J. Reck (Oberhausen) ein integriertes
Konzept- und Strategiepapier erarbeitet. Empfohlen werden Mehrzielprojekte, die wohnungswirtschaftliche, soziale und beschäftigungswirksame Aspekte sinnvoll miteinander verknüpfen. Favorisiert werden Maßnahmen in den Bereichen Wohnumfeld, Schule und Ausbildung, Stadtteilökonomie, interkulturelles Zusammenleben und Wohnungswirtschaft.
Thematische Modernisierung durch Gestaltung als Teil europäischer Regionen (Pariser Viertel, Venezianisches Viertel u.ä.)

Hamm
- Tulpenstraße: Bau von barrierefreien Wohnungen zur Bedienung der wachsenden Nachfrage nach altengerechten Wohnungen in Zusammenarbeit mit dem DRK.

Köln
- Niehl: Beginn Modernisierung "Fordsiedlung" der LEG und Aufwertung zur "Solarsiedlung". Energiesparverordnung soll um 30 Prozent unterschritten werden. Anlage von Mietergärten, Hausterrassen, Spiel- und Kommunikationsbereichen. Abbau von Barrieren in den Wohnungen und im Wohnumfeld.
Südstadt: Neubau einer Siedlung "Volksgarten Plus" Nähe Eifelplatz. Bis 2010 sollen auf 20.900 qm rund 300 Miet- und Eigentumswohnungen, ein Hotel, Studentenappartements und entsprechende Infrastruktur entstehen.

Kreuztal
- Kooperation mit Stadt Kreuztal und AWO seit 2005. Ziel: Erneuerung und Weiterentwicklung der Fritz-Erler-Siedlung durch Quartiersmanagement, Beratungs- und Unterstützungsangebote. Förderung durch das Programm "Stadtumbau West". Aktuell Beteiligung am (neuen) Stadtteilbüro und Nachbarschaftstreff für die Bewohner der 709 Wohnungen.

Monheim
- Mitarbeit im Handlungskonzept und im Stadtteilforum Berliner Viertel u.a. zusammen mit Mieterbeirat LEG Monheim. Zahlreiche Projekte im Rahmen der Stadterneuerung und des Programms Soziale Stadt NRW.

Münster
- Im Rahmen der münsterlandweiten Aktion "In Kinder investieren" unterstützt die Wohnungsgesellschaft Münsterland den Jakobus-Kindergarten in Münster mit der Spende.

- 1. und 3. Preis im Rahmen des von den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster (AWM) ausgeschriebenen Wettbewerbs "Ein Platz für die Tonne" in der Kategorie "Große Wohnanlagen".

Ratingen
- Ratingen-West: Komplettsanierung "Himmelshäuser" in der Großsiedlung Ratingen West. Investitionsvolumen bis 2012: 25 Mio Euro. Keine Mieterhöhungen. Umfassendes Quartiersmanagement. In die Imageverbesserung wurden bisher schon 30 Mio. Euro investiert. Gesamtinvestition in den Stadtteil bis 2012 ca. 70 Mio. Euro.

Recklinghausen
- Hochlarmark: Modernisierung der Großsiedlung, 1000 Wohnungen, in fünf Bauabschnitten seit 1999. Wärmedämmung und Ausbau der Fernwärmeversorgung. Farbgestaltungskonzept des Künstlers Friedrich-Ernst von Garnier. Investitionsvolumen: 20 Mio. Euro. Abschlussfest 2007.

Remscheid
- Lüttringhausen: Modernisierung der Großsiedlung Klausen und Gestaltung des Wohnumfelds. Das alte Klausener Waschhaus soll zu einem kommunikativen Stadtteiltreffpunkt um- und ausgebaut werden. Wo früher gewaschen, gemangelt und getrocknet wurde, sollen auf einer Fläche von 220 m² Räumlichkeiten für gemeinsame Aktivitäten wie Familienfeiern, Mieter- und Informationsveranstaltungen entstehen.
Auszeichnung der LEG 2005 im Rahmen des Projekts "Unternehmen Remscheid" für Kinder- und Familienfreundlichkeit. Fortführen des Projekts "Haushaltsnahe Dienstleistungen für Ältere" in Zusammenarbeit mit örtlichen professionellen Diensten und ehrenamtlich Tätigen.

Westfalen
- 22.000 Wohnungen der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft in 36 Städten.
Bei der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft sind insgesamt 4 Sozialarbeiter angestellt die folgende Aufgabenbereiche haben: Mietschuldnerberatung, Lösen von Nachbarschaftsstreitigkeiten, Stadtteil- und Quartiersentwicklung, Betreuung von Seniorenwohnungen, Wohnberatung und Projekt "Wohnen im Alter" zum langfristigen Verbleib in der eigenen Wohnung, Organisation von Nachbarschaftsfesten, Wohnungs- bzw. Raumüberlassung an soziale Projekte gegen symbolische Mieten, Knüpfung sozialer Netzwerke für eine schnelle unbürokratische Zusammenarbeit und Hilfe.

Wuppertal
- Elberfeld: Unterstützung der Einrichtung von Demenz-WGen durch Umbau von Wohnungen.

- Oberbarmen: Modernisierung von 210 Wohnungen für ca. 3 Mio. ¤. Neben energetischer Modernisierung steht immer auch die Verbesserung des Wohnumfeldes.

- Projekt "Sterntaler" gewinnt Zukunftspreises der Immobilienwirtschaft in der Kategorie "Kundenfreundlichkeit" 2007. Bewohner-Café "Sternentreff" im Hause ehrenamtlich organisiert in Verbindung mit örtlichen Trägern (Vereine).


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