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15. Juni 2019 (Aus den Städten)

Neues Projekt: Günstiger Wohnraum, aufgewerteter Stadtteil

Unter dem Dach der Stiftung Soziale Stadt starten die Stadt Dortmund und der soziale Träger GrünBau ein gemeinsames Projekt zur Wohnraumschaffung und sozialen Integration. Über die Tochter „Viertelwerk“ will GrünBau sogenannte Problemimmobilien kaufen, sanieren und dringend benötigten Wohnraum für benachteiligte Gruppen schaffen – und zugleich an der Inwertsetzung der Nordstadt mitwirken.

Neuland betritt GrünBau mit dem jetzt gestarteten Konzept nicht. 2017 geriet ein sogenanntes „Problemhaus“ in der Nordstadt in die Schlagzeilen. Es war überbelegt, die hygienischen Bedingungen schlecht, die Menschen zahlten ohne Verträge horrende Mieten. Dann kaufte die Stadt das Haus und beauftragte GrünBau mit dessen Bewirtschaftung und der Betreuung der Bewohner. Nach und nach wurde das Haus saniert und bewohnbar gemacht, mit den Bewohnerinnen daran gearbeitet, dass sie reguläre Mietverträge, Sozialleistungen, Schulanmeldungen und alles erhalten, was nötig ist, um auf eigenen Beinen zu stehen. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet GrünBau im Bereich sozialer Integration von Menschen in schwierigen Lebenslagen.

Jetzt soll die neue GrünBau-Tochter Viertelwerk gGmbH per Erbbaurecht Eigentümerin der Immobilie werden. „Damit endet jetzt ein zweijähriges Hin und Her“, sagt GrünBau-Geschäftsführer Andreas Koch: Wir merken, dass es wieder gemeinnützige Wohnungsunternehmen braucht, weil bezahlbarer Wohnraum für viele Menschen notwendig ist, nicht nur für Zugewanderte und Wohnungslose, sondern auch für ehemalige Gefangene, Rentner und Jugendliche.

Als erstes will Viertelwerk die Häuser an der Ecke Mallinckrodtstraße/Nordmarkt übernehmen, die GrünBau bereits bewirtschaftet. SozialbetreuerInnen vermitteln die Bewohner in Beschäftigung, Ausbildung, Qualifizierungsprogramme, damit diese sich schlussendlich wieder selbstbestimmt versorgen können. Das Ordnungsamt im Erdgeschoss soll bleiben, auch eine Kindertagesstätte ist angedacht. Als nächstes ist das Modell dann in der Schleswiger Straße geplant, das die Stadt ebenfalls gekauft hat.

Auch auf einer dritten Ebene soll das Konzept wirken: Denn mit der Sanierung verwahrloster und unbewohnbarer Immobilien treibt Viertelwerk auch die In-Wert-Setzung der Nordstadt voran, die sich die Stadtverwaltung auf die Fahnen geschrieben hat. So „soll Wohnraumnot einerseits sowie nicht vermietbarer Leerstand andererseits reduziert und die Lebensqualität in der Nordstadt nachhaltig verbessert werden“, so die Stadt Dortmund.

Die Finanzierung kommt aus unterschiedlichen Töpfen: Die Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramme für langzeitarbeitslose Menschen werden aus öffentlichen Mitteln und über das Jobcenter gestemmt. Das Fachpersonal zur Betreuung und Begleitung der Bewohner wird aus dem Landesprogramm „Hilfe bei Wohnungsnotfällen“ finanziert, zum Abbau von Sprachbarrieren arbeiten Viertelwerk und Kommune mit dem EU-geförderten Programm „Willkommen in der Nordstadt“ zusammen.


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