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25. August 2006 (Weitere Initiativen und Bündnisse, Sonstige Unternehmen)

Essener Mieter machen mobil gegen Immeo-Privatisierung

Am 18. Mai 2006 demonstrierten in Essen ca. 300 Mieterinnen und Mieter egen die Wohnungsprivatisierung des Finanzinvestors IMMEO. Die Privatisierungsmethoden in den ehemaligen Krupp-Arbeitersiedlungen hatten zu einer großen Beunruhigung der dortigen Mieter geführt.

Seinen umfangreichen Werkswohnungs-Besitz hatte Thyssen-Krupp im Jahre 2004 ohne jeden sozialen Schutz für Mieter und Beschäftigte an ein Konsortium der US-Großbank Morgan Stanley und der Sparkasse Köln verkauft. In diesem Zusammenhang wurden auch die Belegrechte aufgegeben.
Nach Beginn der Verkaufsbemühungen kam es zu mehreren Mieterversammlungen mit mehr als 200 Teilnehmern. Eine Koordinierungsgruppe wurde gebildet. Ein Forderungskatalog wurde verabschiedet, für den fleißig Unterschriften gesammelt wurden. Zusammen mit anderen Siedlungsinitiativen wurde die Demonstration am 18. Mai beschlossen.
Die Demonstration zog durch die Siedlungen des IMMEO-Konzerns in Essen-Holsterhausen, -Frohnhausen und -Altendorf bis zur Konzern-Zentrale an der Altendorfer Straße. Rufe wurden laut nach einem lebenslangen Wohnrecht ohne Altersbegrenzung für alle heutigen Mieter, nach einer 10jährige Kündigungssperrfrist für alle weiteren Verkäufe, nach einer Senkung der Mieten auf das Mietspiegelniveau, nach Instandsetzungen der Wohnungen, Erhalt des Siedlungsbildes, die Einhaltung des Denkmalschutzes und eine zeitnahe Information der Mieter in Form einer Mieterzeitung.
An der Konzernzentrale nahmen Mitarbeiter der Geschäftsführung unter Beifall der Demonstrierenden den mit ca. 1500 Unterschriften versehenen Forderungskatalog der Mieterinitiative entgegen. Als der Geschäftsführer Dr. Michael Alberts die Menge mit den Worten „Wir von der IMMEO - Geschäftsführung freuen uns, dass Sie uns ihre Forderungen überreichen“ die Menge begrüßt, erntet er nur höhnisches Gelächter. Zu groß sind die Befürchtungen der Mieter, ihr Grundrecht auf angemessenes Wohnen zu verlieren weil der Finanzinvestor -eine internationale Fondsgesellschaft- Profit schaffen muss.
Diese Befürchtungen sind berechtigt, denn IMMEO schert sich wenig um die sozialen Belange. So flattern zur Zeit vielen IMMEO-Mietern in Essen Frohnhausen Mieterhöhungen von etwa 20 Prozent ins Haus.
Die Mieter wehren sich aber weiterhin. Jeden Monat finden Mieterversammlungen statt. Es werden Widersprüche gegen die Mieterhöhungen eingelegt. In Zusammenarbeit mit der Mietergemeinschaft werden auch Einzelfälle betreut.
Der Kampf wird weitergehen. Unterstützung finden die Mieter in vielen Organisationen, die den Mieterinnen und Mieter in ihrem weiteren Handeln den Rücken stärken.


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