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20. Juni 2004 (Vonovia, Land NRW)

Ankauf statt Ausschlachtung

Öffentliche Auffanglösungen für Viterra-Wohnungen - Mieterforum Ruhr hat das NRW-Bauministerium gebeten, die Möglichkeiten einer Förderung des gezielten Ankaufs privatisierungsbedrohter Viterra-Bestände durch öffentliche Wohnungsunternehmen zu prüfen. Dabei ist weniger an die angeschlagene landeseigene LEG gedacht, als an kommunale Unternehmen, aber auch Genossenschaften,
die ein Interesse haben könnten, ihren eigenen Wohnungsbestand mit Viterra-Häusern zu ergänzen.

Dass ein solcher Vorschlag nicht absurd ist, zeigt die Bochumer VBW. Das kommunal verbundene Unternehmen ist nach Presseberichten an einem größeren Wohnungspaket der Viterra interessiert.
Bei dem unternehmerischen Konzept der VBW, sehr viel Geld in die eigenen Siedlungsbereiche zu investieren, kann dies nur bedeuten, angekaufte Wohnungen
langfristig in die eigenen Bestände zu integrieren. Viterra arbeitet hingegen lieber mit Zwischenverwertern wie Häusserbau zusammen, die mehr bezahlen können, weil sie nicht investieren und beim Weiterverkauf trotzdem satte Gewinne einstreichen. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis für ein Einzelhaus bei der Viterra und den „Sonderangeboten“
bei Häusserbau dürfte bei über 250 Euro pro Quadratmeter liegen.
Ein Hauptinteresse der VBW und anderer kommunaler Unternehmen an Aufkäufen ist es, gerade solche Einzelprivatisierungen im unmittelbaren Umfeld der eigenen Siedlungen zu verhindern. Denn wenn das Eigentum erst einmal zerlegt ist, bekommt man die Eigentümer
kaum noch unter einen Hut, um zum Beispiel das Wohnumfeld zu verbessern oder Wohnungen bedarfsgerecht umzubauen. Auch aus wirtschaftlichen Gründen aber müssen Wohnungsunternehmen etwas für die Qualität in den Wohngebieten tun.
Während solvente Einzelerwerber, die keine Profite machen wollen, mit der Differenz
zwischen den Finanzierungskosten für den Erwerb und der Mietspiegelmiete
gut klarkommen und sogar investieren können, ist für Wohnungsunternehmen
die Fremdkapitalbeschaffung ein großes Problem. Die Banken arbeiten lieber
mit Unternehmen zusammen, die die Wohnungen nur vorübergehend behalten.
Hier könnte das Land einspringen, indem es die Bedingungen für öffentliche
Darlehen im Falle einer Auffanglösung verbessert.


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