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14. Mai 2004 (Gagfah)

Gagfah-Verkauf: Es geht nur ums Geld

Der GAGFAH-Verkauf, eine der größten Privatisierungen eines öffentlichen Wohnungsunternehmens, geht in die nächste Runde. Terra Firma (Nomura, Deutsche Annington) und Fortress (amerikanisches Investment, Pensions-Fonds) sind in der engeren Auswahl. Die Nordbank-Gruppe und GE Real Estate scheinen definitiv aus dem Rennen zu sein. Antworten auf den Offenen Brief von Mieterforum Ruhr oder andere Informationen zum Mieter- und Beschäftigtenschutz liegen nicht vor.

Weiterhin muss befürchtet werden, dass das Unternehmen zerschlagen wird.
Bestände in München usw. könnten sehr gewinnbringend zerlegt werden. Es ist
zwar möglich, dass Terra Firma in Sachen Verkaufsstrategie und Auschluss von
betriebsbedingten Kündigungen dem Verkäufer entgegen kommt. Das setzt aber
voraus, dass solche Forderungen von der Verkäufer-Seite überhaupt hartnäckig
erhoben werden.
Wir müssen davon ausgehen, dass die Investmentgruppen und Pensionsfonds
grundsätzlich nicht an einer langfristigen Anlage mit Rücksicht auf den
deutschen Wohnungsmarkt interessiert sind, sondern ihre
Investment-Entscheidungen mit kurzfristiger Rendite-Perspektive treffen.
Beim Bahnwohnungsverkauf hat die Nomura-Gruppe auch deshalb Zugeständnisse
gemacht, weil sie unbedingt auf den dt. Immobilenmarkt wollte. Ihr
Kerngeschäft ist der Handel der Mietwohnungen, auch wenn es bei den
Bahnwohnungen länger dauert. Fortress gehört zu den Unternehmen, die
ebenfalls unbedingt auf den dt. Immobilienmarkt eindringen wollen.
Verhandlungsspielräume gibt es nur bei politischem und öffentlichem Druck!
Die Vereinbarungen im Fall des Verkaufs der Bahnwohnungen waren jedenfalls
das Ergebnis hartnäckiger öffentlicher Verhandlungen, die unter großer
öffentlicher Beteiligung stattfanden. In diesem Fall stand die SPD außerdem
im Wort (Wahlversprechen). Wir haben leider keine Hinweise darauf, dass in
diesem Falle ähnlich verfahren wird.
Nach unseren Informationen ging es bei den Verkaufsverhandlungen - das Bieterverfahren wird ja von Sal. Oppenheimer durchgeführt, mitbestimmt ist das ohnehin nicht - bislang ausschließlich um den Kaufpreis. Selbst Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der BfA scheinen den "Verkauf für die Rentenkasse" hinzunehmen.


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