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16. Juni 2009 (Aus den Städten)

Hattingen: Neuer Mietspiegel ist fertig

Gerade noch rechtzeitig ist der neue Mietspiegel für Hattingen fertig geworden, der am 1. Juni in Kraft tritt. Da es sich - anders als 2007 - nicht um eine Fortschreibung handelt, liegt ihm wieder eine umfangreiche Datenerhebung zu Grunde. Und da man ja bei einer Neuerstellung ergebnisoffen forschen muss, hat er auch eine deutlich andere Struktur als in den letzten Jahren.

Gleich geblieben ist, dass die Mietpreistabelle zunächst unterschiedliche Preise nach Baujahr und Größe ausweist. Aber schon die Baualtersklassen sind ganz anders als früher. Statt den bisherigen drei Baualtersklassen enthält der neue Mietspiegel deren sechs.

Die Klassengrenzen richten sich auch nicht mehr nach Jahrzehnten, sondern nach dem In-Kraft-Treten der verschiedenen Wärmeschutzverordnungen. Das führt zwar zu "krummen" Jahreszahlen und auch zu ungleichen Klassenbreiten. Aber es stellt sicher, dass mit jeder jüngeren Baualterslasse - und damit einer höheren Grundmiete - auch eine bessere Qualität einher geht.

Weggefallen ist im Gegenzug der frühere Zuschlag für eine Wärmedämmung. Der Preis für die Qualität der Wärmedämmung steckt jetzt - viel differenzierter - in der Baualtersklasse.

Nichts geändert hat sich dagegen an den Größenklassen. Sie orientieren sich wie bisher an den Größenordnungen, die auch im Sozialen Wohnungsbau gelten: 45, 60, 75, 90 qm und darüber.

Für manche überraschend ist sicher, dass die Wohnlage nach der Datenerhebung praktisch keinen Einfluss mehr auf den Mietpreis hat. Nur in seltenen Fällen - etwa im Gewerbegebiet Beul 1 - kann ein Preisabschlag für einfache Wohnlage innerhalb der Preisspanne gemacht werden.

Neu ist auch, dass es keine Zuschläge für Voll- oder Teilmodernisierungen gibt. Ersatzlos weggefallen sind sie aber keineswegs - sie stecken jetzt in der Ausstattung, die durch die Modernisierung geschaffen wird.

Die Behandlung verschiedener Ausstattungskriterien ist sehr viel einfacher geworden. Statt zunächst eine Punkte-Tabelle durcharbeiten zu müssen, können jetzt direkt bestimmte Zu- oder Abschläge für bestimmte Merkmale gemacht werden.

Allerdings konnte die Datenerhebung nicht für alle feste Preise ermitteln. Das liegt daran, dass nicht alle Merkmale die statistischen Signifikanztests bestanden haben. Und manche kamen auch so selten vor, dass eine qualifizierte Aussage nicht möglich war. Deshalb gibt es neben der bestimmten auch eine unbestimmte Zu- und Abschlagsliste, und manche Merkmale können auch nur innerhalb der angegebenen Preisspanne berücksichtigt werden.

Kaum teurer
Gestiegen sind die Mietspiegel-Werte im Vergleich zur letzten Datenerhebung 2005 übrigens im Schnitt nur um 5 % - also 1,25 % pro Jahr. Das Bild ist allerdings uneinheitlich: Während Altbauten teilweise deutlich teurer geworden sind, ergibt sich bei jüngeren Gebäuden eher das umgekehrte Bild. Insgesamt ein ausgewogenes Bild, mit dem beide Seiten leben können.

Tipp:
Wie immer bei neuen Mietspiegeln gilt: Sollte es zu Mieterhöhungsverlangen kommen: Nie voreilig zustimmen, sondern immer in der Rechtsberatung prüfen lassen! Die folgenden Auszüge aus dem Text des Mietspiegels sollen helfen, die Wohnung richtig einzuordnen. Die Preistabelle finden Sie auf der nächsten Seite.


>>> Rechtsberatung für Mieterinnen und Mieter
 

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