Ladenlokale ohne Pächter, Wohnhäuser ohne Mieter: Leerstände zu sammeln und öffentlich zu machen, ist die Idee des im August in Dortmund gestarteten Projektes "Leerstandsmelder.de". MieterForum stellt die neue Mitmach-Internet-Seite und deren Initiatoren vor.
Leerstehende Gebäude kann wahrscheinlich jeder in seiner näheren oder weiteren Wohnumgebung benennen. Mit wenigen Klicks können diese nun auf der Internetseite www.leerstandsmelder.de/dortmund eingetragen werden. Lediglich eine Anmeldung mit E-Mail-Adresse und selbstgewähltem Passwort ist nötig, bevor ein roter Pin im Stadtplan auf der Internetseite den neuen Leerstand anzeigt.
Mitmachen erwünscht
Bereits eine Woche nach dem Start fanden sich über 70 eingetragene Häuser oder Ladenlokale. "Der Leerstandsmelder lebt vom Mitmachen. Jeder kann nicht genutzte Gebäude eintragen und ein Foto hinzufügen" erklärt die freiberufliche Raumplanerin Kyra Pfeil vom Trägerverein "die Urbanisten e.V." das Prinzip. Doch beim bloßen Sammeln soll es nicht bleiben. "Nutzer können mittels einer Kommentarfunktion Informationen ergänzen und auf Fehler hinweisen" sagt Vereinskollege und Raumplanungsstudent Vilim Brezina.
Vorbild Hamburg
Der Dortmunder Leerstandsmelder ist Teil eines bundesweiten Netzwerkes. In Hamburg durch den Verein Gängeviertel e.V. gestartet, wurde die Idee durch lokale Initiativen in mittlerweile sieben Städte getragen, darunter Hamburg, Berlin, Bremen und Frankfurt/ Main. Die Urbanisten und der im Borsigplatzviertel aktive Verein "Machbarschaft Borsig11 e.V." haben den Leerstandsmelder nach Dortmund geholt. "Wir waren von der Idee fasziniert, ungenutzte Gebäude transparent zu machen und auf diesem Weg die Diskussion über Leerstände und ihre Ursachen anzustoßen, aber auch konkret mögliche Nutzer anzusprechen" schildet der Kulturarbeiter Guido Meincke von Borsig11 die Motivation. Mitstreiter und Social Entrepreneur Volker Pohlüke wünscht sich auf diesem Weg "Menschen mit Ideen zu mobilisieren, die sich in der Nachbarschaft engagieren."
Umnutzungspotenziale
Auch Zwischen- und Umnutzungen sollen auf diesem Weg in Dortmund einfacher entstehen können. "Wir wollen Potenziale aufzeigen und auf diesem Weg Eigentümer und mögliche Nutzer zusammenbringen. Die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass dabei eine Schnittstelle und Vermittlung nötig sind." so Kyra Pfeil. Nach dem gelungenen Start setzen die Initiatoren auf das Engagement der Dortmunder. "Wir sind auf die Resonanz gespannt und freuen uns, Leerstände in die Diskussion zu bringen." so Vilim Brezina.
www.leerstandsmelder.de
www.dieurbanisten.de
www.borsig11.de
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