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20. April 2006 (Aus den Städten)

Teilweise sinkende Mieten

Auf den Tag genau zwei Jahre, nachdem der letzte Bochumer Mietspiegel seine (formale) Gültigkeit verlor, ist am 1. April der Mietspiegel 2006 in Kraft getreten. Es ist wiederum ein qualifizierter Mietspiegel, der auf einer neuen Datenerhebung beruht. Äußerlich ist der dem Mietspiegel von 2002 ähnlich. Im Detail jedoch stecken Überraschungen.

Der auffälligste Unterschied zum alten Mietspiegel: Die Ausstattungsklasse II ist scheinbar verschwunden, die Tabelle noch übersichtlicher geworden. Tatsächlich ist die Wärmedämmung als preisbildendes Merkmal allerdings keineswegs verloren gegangen. Sie wird jetzt mit einem Zuschlag behandelt, der linear mit 15 Cent pro qm zu Buche schlägt.

Nicht wirklich neu ist dagegen der Zuschlag von 9,50 Euro für das Merkmal „alleinige Gartennutzung“. Die Rechtsprechung hat hier immer schon einen Zuschlag gemacht. Die neue Datenerhebung erlaubte nun, diesen auch zu beziffern.
Mit jeder Art von Kontinuität ist es vorbei, wenn man die Werte der Mietpreis-Tabelle betrachtet. Hier gibt es höchst unterschiedliche Entwicklungen im Vergleich zu 2002. Und das, obwohl der Durchschnitt der Werte - und wenn man die Häufigkeiten berücksichtigt - exakt gleich geblieben ist.

Von den 20 Mietwerten, die noch in der Tabelle stehen, sind 11 höher als 2002 - im äußersten Fall um 39 Cent pro qm. Das ist die Kategorie „über 100 qm“ bei den Neubauten nach 1990 - allerdings eine Klasse, in der es nur sehr wenige Wohnungen auf dem Markt gibt.

In einer Kategorie - Neubauten unter 40 qm - gab es im alten Mietspiegel keinen Vergleichswert. Und in der Gruppe, in der die meisten Wohnungen fallen - Baualtersklasse 1950 - 69, Größe 40 - 60 qm - ist die Miete mit 4,87 Euro auf exakt dem gleichen Wert wie vor vier Jahren.

In den übrigen sieben Tabellenfeldern - und das ist absolut neu - ist der Mietwert gesunken, und zwar um bis zu 34 Cent. Vor allem die kleinen Wohnungen, von denen es bislang ein Überangebot auf dem Markt gab, ist die Miete gesunken. Und auch in der Baualtersklasse 1950 - 69 gab es mehr gesunkene als gestiegene Werte.

Durch die Bank teurer geworden sind dagegen die Vorkriegsbauten. Und auch die großen Wohnungen über 100 qm weisen weit mehr gestiegene als gesunkene Werte auf - ein Spiegelbild der regen Nachfrage in diesem Bereich.

Auch bei den Zu- und Abschlägen gibt es deutliche Unterschiede zu 2002. Parkettboden und Gegensprechanlage sind deutlich teurer geworden. Auf der anderen Seite können für Durchgangszimmer oder alte Holzdielenböden weit höhere Abschläge gemacht werden.


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