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1. Oktober 2004 (Ohne Kategorie)

Hartz, der Spalter

Hartz IV spaltet die Nation. Einerseits hat seit der Atomenergie nichts mehr derartig anhaltende und wütende Proteste hervorgerufen wie die „Arbeitsmarktreform“. Andererseits hat wohl jeder einen oder mehrere im Freundes- oder Kollegenkreis, der der Sache doch irgendetwas abgewinnen kann - oder denkt selbst so. Schließlich gibt es so viele, die sich nicht gerade nach Arbeit drängen und sich in der sozialen Hängematte gut ausgeruht haben, vielleicht gar mit Schwarzarbeit die „Staatsknete“ aufgebessert haben. Da wurde es doch wirklich Zeit, damit einmal aufzuräumen!

Oder vielleicht doch nicht? Was würde denn geschehen, wenn es keinerlei Faulenzer gäbe in diesem unserem Lande? Wenn alle 4,3 Millionen offiziellen Arbeitslosen und die verdeckten dazu wirklich händeringend Arbeit suchen und vielleicht sogar vehement politisch einfordern würden? Wenn sie gar jeden Montag zu Tausenden vor den Arbeitsämtern dieser Republik auftauchen würden, bewaffnet mit Transparenten, und „Jobs her, Jobs her!“ skandieren würden?
Eigentlich sollten wir froh sein, dass es nicht so ist. Denn wir hätten ihnen gar nichts anzubieten. Die Zahl der offenen Stellen beträgt gerade mal ein 20stel der offiziellen Arbeitslosen. Und das wird nicht besser werden, schon weil der technische Fortschritt in fast allen Teilen der Produktion, der schon so viele Arbeitsplätze überflüssig gemacht hat, ja weitergeht.
Seien wir als dankbar für jeden, der sich nicht nach etwas drängelt, was wir eh nicht haben. Die Erkenntnis war schon mal da in der Politik. Deshalb gab es die „58er-Regelung“, um deren Erhalt oder Nichterhalt nach Hartz IV jetzt noch gerungen wird. Vergessen?


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