"Deutsche Annington" kauft für 7 Mrd. Euro - Die Viterra AG, mit rund 150.000 Wohnungen das größte Deutsche Wohnungsunternehmen, ist verkauft. Für rund 7 Mrd. Euro übernahm die "Deutsche Annington", eine Tochter der internationalen Fondgesellschaft "Terra Firma", die Viterra von der Konzernmutter E.on. Ein jahrelanges Tauziehen um den größten Immobiliendeal in der deutschen Geschichte ist damit zu Ende gegangen.
Der Kaufpreis ist überraschend hoch. Im Bieterverfahren, das vorige Woche abgeschlossen worden war, war mit Angeboten von ca. 6 Mrd. Euro durch die Fonds Terra Firma, Cerberus und Fortress gerechnet worden. Alternativ dazu hatte sich E.on bis zuletzt vorbehalten, Viterra an die Börse zu bringen. Die Deutsche Bank hat dafür Mindestpreisgarantien abgegeben, die in etwa der Höhe des jetzigen Verkaufspreises lagen.
Die Deutsche Annington (DAIG) ist auf dem Immobilenmarkt kein unbeschriebenes Blatt. Schon jetzt bewirtschaftet sie rund 75.000 Wohnungen. 66.000 davon stammen aus dem Verkauf der ehemals bundeseigenen Eisenbahnerwohnungen. Hierbei ist die DAIG weitgehende Verpflichtungen im Bereich Mieterschutz eingegangen. Dies trug sehr zur Beruhigung der Mieter bei. Denn natürlich werden Käufe dieser Größenordnung durch Privatisierung eines Teils der Bestände refinanziert.
Auch beim Viterra-Kauf hat die DAIG die Selbstverpflichtung der Viterra bei Wohnungsverkäufen übernommen. Dies ist ermutigend, aber nicht ausreichend. Denn die Selbstverpflichtung der Viterra greift nur bei Härtefällen, die ohnehin durch das Gesetz geschützt sind. Sollte die DAIG aber die Eisenbahner-Regelungen für die Viterra-Bestände übernehmen, stünden sich die Mieter besser als vorher.
Positiv ist, dass die DAIG angekündigt hat, das bisherige eher sanfte Privatisierungsprogramm fortsetzen zu wollen und auch alle arbeitsvertraglichen Rechte und Ansprüche der Viterra-Mitarbeiter sowie alle Betriebsvereinbarungen anzuerkennen.
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