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13. September 2012 (Vonovia)

Verbriefungen: Keine Entwarnung

Bis Mitte nächsten Jahres muss die Deutsche Annington Schulden im Umfang von 4,4 Mrd. € bei den Gläubigern ihrer Verbriefungs-Gesellschaft „Grand plc“ (Dublin) zurückzahlen. Da dies zur Zeit nicht möglich erscheint, kämpft das Unternehmen bereits seit dem letzten Jahr um eine Verlängerung des Kredites. Erst nach mehrfacher Verspätung konnte die Annington nun am 10. Juli einen allerersten Teilschritt verkünden. Man habe sich mit einem guten Drittel der Gläubiger auf einen fünfjährigen Plan zur Ablösung des Mega-Kredites in mehreren Teilzahlungen geeinigt.

Über die Zustimmung des Rests der Gläubiger ist nichts bekannt. Die Annington will den Umschuldungs-Plan noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen. Dann hätte das Unternehmen Zeit gewonnen, neue Gläubiger für die Schulden zu finden, mit denen 2005 vor allem der Viterra-Kauf finanziert wurde.
Der Plan sieht vor, dass in den nächsten Jahren jeweils zwischen 650 Mio. und 1 Mrd.€ des GRAND-Kredites durch neue Bankkredite abgelöst werden. Die Gesellschafter der Annington – d.h. die Anlage-Fonds des Finanzinvestors „Terra Firma“ (Guernsey) – müssen insgesamt 504 Mio. € als Eigenkapital nachschießen. Sollte die Umschuldung in den nächsten zwei Jahren gelingen, könnte nach Aussagen von Annington-Chef Donkers der Börsengang vor der Tür stehen. Der Finanzinvestor TerraFirma plant also den Ausstieg.
Selbst wenn der gesamte riskante Plan aufgehen sollte, wird der Rendite-Druck auf das Unternehmen hoch bleiben. „Die Mieterinnen und Mieter können deshalb bedauerlicherweise nicht mit einem verbesserten Preis- Leistungsverhältnis bei der Deutschen Annington rechnen“, bewertete Rainer Stücker vom Mieterforum Ruhr den Vorgang.
Beim Wohnungs-Konzern IMMEO gelang dem Eigentümer, der französischen Aktiengesellschaft FdL, im Februar die Ablösung des letzten Restbetrages aus der ursprünglich 1,16 Mrd. Euro schweren Schuldverschreibung Immeo-2 plc (Dublin). Die Verbriefung wurde durch mehrere Bankkredite, aber auch durch vorzeitige Tilgungen abgelöst, für die in großem Umfang Wohnungsbestände veräußert wurden. Die Immeo Wohnen GmbH wurde in mehrere Eigentümergesellschaften aufgeteilt. Mit weiteren Verkäufen im Ruhrgebiet ist zu rechmen. Die französischen Investoren werden irgendwann ihre Nachschüsse an die jahrelang überschuldete Gesellschaft zurückhaben wollen. Im Gegenzug hat sich der Konzern in Berlin eingekauft.


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